Kinderkrankheiten

Die Kindheit ist eine Zeit, in der sich das Immunsystem noch in der Entwicklung befindet. Dies erklärt die große Anzahl an Krankheiten, unter denen Kinder leiden. Trotz zahlreicher Bemühungen, diese bedrohlichen Krankheiten zu behandeln, ist die Kindersterblichkeitsrate nach wie vor hoch. Oft liegt diesim begrenzten Zugang zu medizinischer Versorgung begründet.

Häufige Krankheiten bei Kindern

Jedes Jahr sterben rund 12 Millionen Kinder unter fünf Jahren. Viele von ihnen sind nicht einmal ein Jahr alt. 70 Prozent dieser Todesfälle sind auf eine der folgenden Krankheiten zurückzuführen: Durchfall, Lungenentzündung, Malaria oder Unterernährung.

Unterernährung

Unterernährung ist verantwortlich für einen großen Teil der Sterblichkeit bei Kindern. Zwischen 30  und 50 Prozent der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren hängt mit Unterernährung zusammen. Des Weiteren treten ein Viertel dieser Todesfälle in den ersten Lebensmonaten auf, da einige Kinder zum Zeitpunkt der Geburt weniger als 2,5 kg wiegen. 16 Prozent dieser Kinder leben in Entwicklungsländern.
UNICEF schätzt, dass 150 Millionen Kinder an Mangelernährung leiden, was irreversible Folgen für ihre Gesundheit hat.

Lungenentzündung

Lungenentzündung ist weiterhin eine der tödlichsten Krankheiten bei Kindern unter fünf Jahren. Nach Schätzungen von UNICEF und WHO werden fast ein Fünftel bzw. rund zwei Millionen Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren durch Lungenentzündung verursacht.

Durchfall

Durchfall ist weiterhin eine der Hauptursachen für den Tod von Kindern unter fünf Jahren. Die WHO schätzt, dass Kinder jährlich fünf Mal an Durchfall erkranken und, dass jährlich 800.000 Kinder an Durchfall oder an der Dehydratation, die durch den Durchfall verursacht wird, sterben. Diese Todesfälle gehen oft einher mit schwerer Unterernährung und Masern. Hinzu kommt die Ruhr, welche nicht nur direkt zum Tod bei Kindern führen kann, sondern auch häufigen und anhaltenden Durchfall verursacht, der 15 Prozent der Todesfälle bei Kindern ausmacht.

Malaria

Malaria ist ebenfalls eine weit verbreitete  Todesursache bei Kleinkindern. Jedes Jahr sterben etwa eine Million Kinder unter fünf Jahren an dieser Krankheit. In Afrika zahlen Kinder den höchsten Preis, wenn es um die Zahl der Todesfälle durch Malaria geht. Dies gilt vor allem in ländlichen Gebieten, wo der Zugang zu medizinischer Versorgung begrenzt ist.

UNICEF-Studien zeigten, dass 30 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren ein Gesundheitszentrum aufgesucht haben, weil sie die Symptome einer Lungenentzündung und Malaria aufwiesen. Beide Krankheiten mussten behandelt werden.

Schwierigkeiten beim Zugang zu Gesundheitsversorgung

Mit wenigen Ausnahmen ist die Kindersterblichkeit in Entwicklungsländern viel höher als in Industrieländern. Dies ist auf die schlechten medizinischen Bedingungen für Kinder, einschließlich der fehlenden Krankenversicherung und der hohen Kosten für die Behandlung und Pflege zurückzuführen.

Das Fehlen einer Krankenversicherung

Kranke Kinder haben oft das Problem, dass sie keine Krankenversicherung haben. Schätzungen, die aus jüngsten Studien hervorgehen, haben gezeigt, dass in 54 Ländern weltweit 43 Prozent aller kranken Kinder nicht über eine Krankenversicherung verfügen.  In einzelnen Ländern wurde dieser Wert auf über 70 Prozent geschätzt.
Davon abgesehen gibt es erhebliche Unterschiede in Hinblick auf die Leistungen von Krankenversicherungen für kranke Kinder in armen und in reichen Ländern. In der Tat unterscheiden sich die Kosten für die Behandlung von kranken Kindern in Entwicklungs- und Industrieländern um 33,9 Prozent. Dies liegt wiederum an fehlenden Krankenversicherungen in Entwicklungsländern.

Hohe Behandlungskosten

Die Kosten, die für die Behandlung von kranken Kindern anfallen, sind für arme Familien oft hoch. Neben diesen direkten Behandlungskosten muss der Patient zusätzlich für weitere Kosten aufkommen die nicht von den öffentlichen Krankenhäusern gedeckt werden. Hierzu zählen etwa Medikamente, Labortests, Röntgenaufnahmen, Transport ins Krankenhaus, Verpflegung und Unterbringung.