Humanium ermöglicht eine Konsulation von Kindern hinsichtlich einer UN Resolution über nachhaltige Entwicklungsziele (SDG)

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Im Hinblick auf den jährlichen Tag über die Rechte des Kindes (Annual Day on the RIghts of the Child im Englischen) der am 1. März stattfand, nahm Humanium als Vermittler und Mitglied einer Arbeitsgruppe über nachhaltige Entwicklungsziele (SDG) teil, um die Stimmen von Kindern auf der ganzen Welt zu sammeln. Dies wurde durch Child’s RIghts Connect möglich gemacht, welche mehrere große Organisationen zusammenbringt, um die Zusammenarbeit von NGOs zum Thema Kinderrechte zu koordinieren und konsistent zu gestalten.

Die unverzichtbare Stimme der Kinder

Diese Konsultation reiht sich in einen langen Prozess ein, in dem Kinder auf der ganzen Welt den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen über ihre Ideen und Erfahrungen informieren, wie sie mit den in den SDGs enthaltenen Themen umgehen, dem Ende von Armut, der Entwicklung, dem Klimawandel, jedoch auch dem Zugang zur Rechtsprechung und andere Themen.

«Wir sind es, die die Herausforderungen, denen wir begegnen,besser als sonst wer verstehen. Dennoch werden die Entscheidungen, die uns betreffen, ohne unser Einverständnis oder unsere Beteiligung getroffen, weil wir für alle unsichtbar sind.»

– Juan [1] eines der Kinder während der Konsultationen

Organisationen sowie andere Akteure führten die ersten interaktiven Workshops mit Kindern durch, die mehr über die SDGs und die Aufgaben der UN bezüglich dieser Themen erfuhren. Die Kinder hatten die Möglichkeit, ihre Meinung zu bestimmten SDGs zu äußern und Fragen zu stellen. Deswegen konnten sie an begrenzten Konsultationen teilnehmen, bei denen sie eine Delegierte der Vereinten Nationen treffen konnten, die  alle Ideen und Themen gesammelt hat.

Eine große Konsultation

Humanium hatte die Ehre, während der Konsultation mit der UN-Delegierten Kinder aus vielen Ländern Lateinamerikas zu treffen. Wir haben die Veranstaltung für die Kinder Lateinamerikas moderiert und den Austausch zwischen ihnen einfacher gestaltet, sodass sie ihre Erlebnisse bezüglich der SGD‘s vorbringen konnten.

«[Ich] glaube an mich, ich weiß, dass ich viele Dinge machen kann, aber es war ein langer Weg von dem machtlosen und isolierten  bis hin zu dem starken,  entschlossenen und unabhängigem Mädchen. Ich weine nicht mehr, ich mache die Dinge jetzt. Meine Freunde und ich machen viele Dinge, um unser Leben hier zu verbessern. Wir haben unsere Schule, die zerstört wurde, repariert.» 

– Silvia, eines der Kinder während der Konsulationen

Die Kinder äußerten viele ihrer Sorgen im Zusammenhang mit Covid-19 sowie dessen Auswirkungen auf ihre Bildung, aber auch auf die Wirtschaft ihres Landes. Sie äußerten sich häufig über Armut und alltägliche Diskriminierung, die wichtigen Fragen zu Ernährung und Kindessterblichkeit.

Auch der Zugang zu einem angemessenen Gesundheitssystem wurde häufig erwähnt, zunehmend in Verbindung mit Sexualerziehung sowie dem Kampf gegen häusliche Gewalt. All dies, ohne natürlich die Entwicklungsprobleme außer Acht zu lassen, die die angehörten Kinder stark beschäftigten, nicht nur was die Klimafrage und dringend zu erfolgende Maßnahmen betrifft, sondern auch in Bezug auf die Korruption ihres Landes und um erfolgreich einen Staat aufzubauen, der sich um seine Bürger und somit auch um seine Kinder kümmert. 

«Ich denke, das Hauptanliegen junger Menschen ist der Machtmissbrauch der Polizei gegenüber schwarzen Jugendlichen. Wir sehen das jeden Tag in unserer Gemeinschaft. Schwarze Jugendliche haben die meiste Zeit Angst und viele meiden die Straßen.»

– Lucas, eines der Kinder während der Konsultation

Eine Zukunft mit mehr Beteiligung 

Insgesamt gab es 17 Anhörungen mit 449 Kindern im Alter zwischen 6 und 17 Jahren aus mindestens 25 Ländern, die alle auf 5 Regionen verteilt waren, von Ostasien nach  Lateinamerika, über Afrika südlich der Sahara, bis hin zu Europa und schließlich dem Mittleren Osten. Das Ziel dieser Teilnahme ist es, Kindern, die sehr  selten gehört werden, eine Stimme zu geben. Alle diese Informationen werden daher sowohl für den internationalen Tag der Rechte des Kindes als auch für die folgenden Veranstaltungen gesammelt.

 «Bis 2030 müssen sie [die Staaten] sicherstellen, dass alle Männer und Frauen, insbesondere die Armen und Schwachen, über gleiche Rechte auf wirtschaftliche Ressourcen verfügen sowie Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen haben sowie Eigentum und Kontrolle über Land und andere Formen von Eigentum, Erbschaft und natürlichen Ressourcen, neuen Technologien und geeigneten Finanzdienstleistungen, einschließlich Mikrofinanzierung.»

– Maria, eines der Kinder während der Konsultationen

Tatsächlich kommt nach diesem jährlichen Tag das Hochrangige Politische Forum zusammen. Durch all diese Bemühungen erhofft man sich, dass die Erfahrungen und Weltanschauungen von Kindern in die Resolution der UN-Generalversammlung  zu Kinderrechten und SDGs übertragen werden können.

Verfasst von Adrian Lakrichi

Übersetzt von Nathalie Gschliesser

Lektorat von Susanne Schröder


 [1] Die Vornamen der Teilnehmer sind aus Vertraulichkeitsgründen geändert worden