Humanium oder Ethik in Aktion – Interview

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Der Verein Humanium zeichnet sich durch ethisches, verantwortungsvolles Handeln und durch den Willen bestmöglich zu handeln aus und dabei die Kulturen und Völker zu respektieren. Olivier Soret, Gründungsvorstand des Vereins antwortet auf einige Fragen zur Ethik von Humanium.

Welchen Platz nimmt die Ethik bei Humanium ein?

Als wir Humanium gründeten, war es unser Ziel zu handeln; wir haben so ein Werkzeug geschaffen, mit dem wir helfen konnten; aber wir wollten nicht irgendwie helfen. Es ging nicht darum, nur zu helfen, sondern richtig zu helfen oder besser gesagt so gut wie möglich zu helfen. Die Ethik war somit fest verankert in den Aktionen von Humanium.

Was heißt das konkret?

Wenn wir uns für Humanium entscheiden, versuchen wir unsere Subjektivität bewusst zu erkennen, und einen rationalen rein logischen Ansatz mit Handlungsprinzipien wie zum Beispiel eine nachhaltige Entwicklung zu kombinieren, die Hilfe soll eher in Richtung Autonomie oder Hilfsgruppen gehen als ein Abhängigkeits- oder Assistenzsystem damit hervorzurufen. Und all das sind ethische Prinzipien, die schriftlich in einer Ethiksatzung festgehalten sind.

Was umfasst diese Ethiksatzung?

Die Ethiksatzung von Humanium umfasst allgemeine Prinzipien, durch die sichergestellt wird, dass die Art und Weise unsere Ziele zu erreichen, immer vereinbar ist mit den Idealen, die uns handeln lassen. Kurz gesagt, dass man den Leuten so gut wie möglich hilft und sie dabei stets würdevoll und beachtend respektiert. Aber all das ist in allen Bereichen gültig, das heißt nicht nur bei unseren Hilfsprojekten sondern auch bei den Beziehungen zu unseren Partnern, unseren Spendern und innerhalb des Vereins. Daraus ergeben sich Prinzipien wie Humanismus, Neutralität, Unabhängigkeit, Transparenz, Autonomie, Verantwortlichkeit, nachhaltige Entwicklung etc. Man bezieht sich auf diese Prinzipien, um seine Wahl zu treffen. In der Praxis wird all das quasi mechanisch in unsere Handlungen einbezogen, es ist für uns zur Gewohnheit geworden, aber manchmal in komplexen Situationen, brauchen wir Zeit um uns zurückzuziehen und jemanden von außen, mit einem neutraleren unabhängigeren Blick darauf schauen zu lassen – und dafür haben wir ein Ethikkomitee.

Was ist die Aufgabe des Ethikkomitees?

Wir können nicht immer garantieren, dass unser Blick auf eine Situation immer der beste ist, und dass die Entscheidung, die wir treffen auch immer die bestmögliche ist, und daher brauchen wir die anderen als Spiegel und Berater. Das Ethikkomitee nimmt vor allem die Beraterrolle ein, wir können nach dessen Meinung zu einem Problem fragen und die Meinungen gelten gewissermaßen als richtungsweisend. Zudem nimmt das Komitee auch eine Überwacherrolle ein und prüft, ob die Prinzipien dieser Satzung eingehalten werden.

Ist die Ethiksatzung starr?

Nein, die Ethiksatzung ist nicht starr, sie kann sich entwickeln und vor allem schrittweise immer einsatzfähiger werden. Die ethischen Prinzipien bringen nichts, wenn es sich nur um Wörter auf Papier handelt, sie müssen eine konkrete Resonanz haben, sie müssen sich in unsere Aktionen widerspiegeln, kurz gesagt, die Ethiksatzung muss auf konkrete Situationen antworten können. Humanium wurde Ende 2008 gegründet, die Ethiksatzung existiert offiziell seit der letzten Hauptversammlung vom Dezember 2010, ich hoffe wirklich, dass sie eine so konkrete Form annimmt, dass es bald unmöglich sein wird, eine konkrete Handlung von Humanium von einer in der Satzung festgelegten Idee zu unterscheiden.

Wenn Sie gern mehr darüber erfahren möchten, bitten wir Sie, in die Ethiksatzung von Humanium hineinzustöbern.