Entwicklungsförderung in Tamil Nadu, Indien Mithilfe von Methoden „nachhaltiger biologischer Landwirtschaft“

Hilfsprojekte in Indien

Entwicklungsförderung in Tamil Nadu, Indien

Mithilfe von Methoden „nachhaltiger biologischer Landwirtschaft“

 

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Unser Projekt zielt darauf ab, nachhaltige Entwicklungen in der Landwirtschaft in Indien zu fördern und negative Auswirkungen auf die Felder zu reduzieren.

 

Rahmenbedingungen und Probleme

Die Folgen von Umweltzerstörung sind bekannt. Menschliche Aktivitäten wie Abholzung, schlechte Bewirtschaftungsmethoden, Überweidung durch Nutztiere und schadhafte Bodennutzung führen zu Bodenerosion, Überflutungen und Wasserknappheit.

Diese Bedingungen machen Landwirten die Ausübung ihres Berufs schwer, insbesondere im Hinblick auf die Erschwernisse, die durch Erosion und Wasserknappheit erzeugt werden. Der gesamte landwirtschaftliche Ertrag nimmt deutlich ab und zwingt Landwirte dazu, aus den ländlichen Gebieten in die Städte zu ziehen. Diese Landwirte verfügen jedoch oft nicht über eine entsprechende Ausbildung, um Arbeit in der Stadt zu finden, wodurch ihre Armut fortbesteht oder sich sogar verschlimmert.

Das Projekt im Überblick

Ort: Thenambakkam, Koyambakkam und Kaliyanur (Bundesstaat Tamil Nadu), Indien
Partner : Hand in Hand Switzerland
Begünstigte:  65 Landwirte
Projektkosten: 19 000 Euro
Jahr: 2015-2017

Unsere Lösung und ihre Nachhaltigkeit

Das Projekt „Förderung von Methoden nachhaltiger biologischer Landwirtschaft“ (SOFT) zielt darauf ab, Landwirte darüber aufzuklären, wie sie ihr Land angemessen nutzen können. Darüber hinaus organisieren unsere Projekte ein Angebot-und-Nachfrage-Netzwerk zwischen den Bedürfnissen der Gemeinschaften und der Produktion anhand der vorhandenen Ressourcen, wie Land, Wasser und Vegetation. Diese zweigleisige Herangehensweise soll Umweltkrisen entgegenwirken und Landflucht reduzieren. Sie ermöglicht eine geringere Bodendegradation und baut eine Gemeinschaft mit einem konservativeren Zugang zur Landwirtschaft auf. Das Gleichgewicht zwischen Bedürfnissen und der Verfügbarkeit von Ressourcen wird zu einer besseren und erhöhten Widerstandsfähigkeit gegen Dürren sowie zu einer erhöhten landwirtschaftlichen Produktion führen, wodurch die Verfügbarkeit von Lebens- und Futtermitteln, Treibstoff und Holz ansteigt. In Folge erhöht sich der Lebensstandard, was wiederum zu einer Abnahme armutsbedingter Abwanderung und einem Zuwachs an effizienter und nachhaltiger Landwirtschaft führt.

Das übergeordnete Ziel dieses Projektes ist die Etablierung und Aufrechterhaltung eines sozialen, ökonomischen und ökologischen Gleichgewichts, um zu einer nachhaltigen Entwicklung und der Reduktion negativer Außeneinflüsse auf die Umwelt,unbenannt1 speziell durch landwirtschaftliche Nutzung, beizutragen. Dies soll durch einen dreigleisigen Plan erreicht werden. Als erstes sollen die Landwirte organisiert und ausgebildet werden. Die Landwirte nehmen an Kursen teil, in denen sie biologische Anbaumethoden sowie die Nutzung ihrer Produkte lernen und über Marketingstrategien beraten werden, um ihren Profit zu erhöhen.

Darüber hinaus werden Strategien entwickelt, um den Landwirten eine bessere Anpassung an den Klimawandel zu ermöglichen. Zweitens erhalten die Landwirte technische Unterstützung während der Saison und werden mit Bio-Saatgut für die biologischen Anbaumethoden versorgt. Schließlich werden die produzierten Erzeugnisse weiterverarbeitet und verpackt, um dann von den entsprechenden Marketingteams mit einer Reihe verschiedener Ansätze, wie beispielsweise Direktvermarktung, verkauft zu werden.

In der Umsetzung ist es das Ziel, mindestens 50 Morgen mit biologischer Landwirtschaft in drei Dörfern abzudecken und 100 Landwirte aus diesen Dörfern auszubilden und in verschiedenen Gruppen zu organisieren, damit sie an gemeinsamen Aktivitäten teilnehmen und die Beziehung zwischen den Gemeinschaften stärken können.

Unser Langzeitziel ist die Zunahme der Zahl umweltfreundlicher Landwirte innerhalb dieses Netzwerks, sodass das Netzwerk sich auf andere Dörfer ausdehnt und im Endeffekt zu einer größeren Zahl biologischer Landwirte führt.

Eine messbare und nachhaltige Wirkung

Unser Projekt treibt biologische Landwirtschaft in verschiedenen Teilen der Bundesstaaten Tamil Nadu und Madhya Pradesh im großen Stil voran. Die Landwirte in den Dörfern nahe Kanchipuram in Tamil Nadu waren beeindruckt von der Wirkung dieser biologischen Landwirtschaftsinitiativen und den Vorteilen, die den teilnehmenden Landwirten daraus erwuchsen, sodass sie die von Hand in Hand India eingeführten Methoden übernahmen. Die Landwirte kamen auf Hand in Hand India zu und erbaten neue Projekte, um ihr Land biologisch zu bewirtschaften.

Unser lokaler Partner Hand in Hand India stellt ein Projektteam aus technisch qualifizierten MitarbeiterInnen, um die Qualität der Umsetzung zu garantieren. Ein Team besteht aus einem Teilzeit-Projektmanager, einem Gartenbau- oder Landwirtschaftsexperten, einem Gemeinschaftsorganisator und einem Lebensgrundlagen-Experten. Dieses Team ist dann für die Koordination der Planung, Organisation und Umsetzung zuständig und beaufsichtigt die Umsetzung der Projektaktivitäten. Das Projektumsetzungsteam erstellt vierteljährliche Maßnahmenpläne und berichtet und überwacht den Fortschritt.

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Projekts garantierten die gemeinschaftsbasierten Organisationen (CBOs), dass die relevanten Schritte des Projekts ausgeführt werden und den Landwirten weiterhin Vorteile bringen. Die CBOs bieten den Landwirten eine Plattform, um ihre Aktivitäten auszudehnen und auch neue Landwirte in dieses System biologischer Landwirtschaft aufzunehmen.

Innovative Entwicklung in den derzeitigen Bewirtungsmethoden

Vor Beginn des Projekts arbeiteten die Landwirte auf einem individuellen Level. Mit der Einführung des Projekts entstehen Gruppen, die eine gemeinschaftliche Verantwortung für die Landwirtschaft fördern, einen Zuwachs an kollektiver Bewirtschaftung und eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Landwirten, insbesondere den zueinander benachbarten.

Darüber hinaus erhalten sie Unterstützung beim Samengut in allen Aspekten der Produktion und Vermarktung, wodurch ein effektiver Austausch zwischen allen beteiligten Akteuren in jedem Prozessstadium garantiert wird. Vor der Zusammenarbeit mit SOFT erhalten Landwirten keine Unterstützung und sind für Nutzung sowie Auswahl von Düngemitteln und Pestiziden auf lokale Verkäufer angewiesen. Zusätzlich ist die Organisation auf dem Bundesstaats-Level im Hinblick auf zentralisierte Vermarktung gebaut, so dass die Profite zurück an die Landwirte fließen. Dies steht im Kontrast zur vorherigen Situation, in der Landwirte mit dem Verkauf ihrer Erzeugnisse gerade noch kostendeckend arbeiten konnten, ohne daraus einen Gewinn zu ziehen oder einen Gewinnanteil an der Wertsteigerung oder Vermarktung zu erhalten.

Derzeitige Erfolge

      • Im Januar 2016 wurden 65 interessierte Landwirte (29 Männer und 36 Frauen) in den Dörfern Kaliyanoo und Koyambakkam in fünf Gruppen biologischer Landwirtschaft organisiert, basierend auf den Orten und der Eignung für landwirtschaftliche Betätigung.
      • Im selben Monat wurde geprüftes Saatgut anhand des Anbauplans unter den Landwirten verteilt, um in der Frühsaison in Pflanzenschulen mit dem Anbau zu beginnen.
      • Die Landwirte nahmen an konzeptuellen und technischen Trainingsprogrammen teil und erklärten sich bereit, mit biologischen Methoden anzubauen.
      • Drei Bankkonten für die biologischen Landwirtschaftsgruppen wurden eröffnet.
      • Im Februar begannen wir mit der Umpflanzung von Reis aus den Pflanzenschulen auf die Felder, während sie gleichzeitig mit Bio-Pestiziden und Wachstumsverstärker besprüht wurden. Dasselbe wurde für die schrittweise Einführung der biologischen Produktion von Linsenbohnen, Mungbohnen und Sesam getan.
      • unbenannt2Technische Ausbildung und Vorführungen wurden zur Vorbereitung auf das biologische Saatgut durchgeführt, zum Beispiel: Jeevamirtham, Gana-Jeevamirtham, Panchakavya, Fisch-Aminosäuren, Algenfarn-Aufzucht und Five-Leaf-Extrakt. Um die Nutzung biologischen Saatguts wie Panchakavya zu begünstigen, wurden dem ganzen Dorf Spritzmaschinen zur Verfügung gestellt.
      • Sie wurden für die Saatgutbehandlung mit biologischen Düngemitteln und lokal verfügbarem Kuhdung und -urin ausgebildet. Diese Methoden nutzten sie sowohl für die Aufzucht von Pflanzenschulen als auch auf den Feldern.
      • Zwischen April und Juni, als die Pflanzen reif wurden und geerntet werden konnten, wurden die Landwirte in Richtung Ernte- und Nach-Ernte-Methoden orientiert, damit die ausgewachsenen Pflanzen sicher und ohne große Verluste geerntet werden konnten. unbenannt3
      • Insgesamt 101.125 kg biologischer Ernte wurden von allen 62 Landwirten auf einem Gesamtgebiet von 58,30 Morgen eingebracht. Der geerntete Reis wurde zur Weiterverarbeitung in der Sonne getrocknet. Die Landwirte behielten etwa 49.600 kg Reis für den Eigenbedarf, während die verbleibenden 51.525 kg profitabel vermarket wurden.

Im Hinblick auf die Bedürfnisse der Landwirte und den Erfolg des Projektes, arbeitet Humanium an einer Erweiterung der biologischen Landwirtschaft mit 20 weiteren Landwirten in zwei Nachbardörfern.

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