Die Entstehung der Verhandlungen

Das Übereinkommen über die Rechte des Kindes vom 20. November 1989

Die Entstehung der Verhandlungen

In Ermangelung eines rechtlich bindenden Textes schien es schwierig, Kinderrechte wirksam zu schützen. Im Jahr 1978 hatte Polen die Idee zu einem solchen Übereinkommen, das für alle Staaten rechtlich bindend sein sollte.

Die polnische Initiative

67366Am 7. Februar 1978 legte Polen der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen den Entwurf einer Konvention über die Rechte des Kindes vor.

Dieser Entwurf bestand aus 19 Artikeln (10 wiesen einen normativen Charakter auf, die restlichen 9 befassten sich mit Verfahrensfragen). Anders als die Genfer Erklärung musste das Übereinkommen für die Staaten verbindlich sein.

Um die Gelegenheit des Jahrestages der Genfer Erklärung zu nutzen, plante Polen, ein solches Übereinkommen über die Rechte des Kindes bereits 1979 zu verabschieden. Allerdings dauerte es tatsächlich 10 Jahre, bis ein Text einstimmig von der internationalen Gemeinschaft angenommen wurde.

1979: Das internationale Jahr des Kindes

Um das kollektive Bewusstsein zu fördern und Staaten zu ermutigen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Rechte der Kinder zu schützen, riefen die Vereinten Nationen das Jahr 1979 zum „Internationalen Jahr des Kindes“ aus.

Die Arbeitsgruppe für die Entwicklung der Konvention

Im Frühjahr 1979 beschloss die Menschenrechtskommission eine Arbeitsgruppe einzurichten, die mit der Ausarbeitung eines Übereinkommens über die Rechte des Kindes betraut wurde.

Diese besondere Arbeitsgruppe setzte sich aus einer nicht begrenzten Anzahl an Mitgliedern zusammen. Unter den Mitgliedern befanden sich unter anderem das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), verschiedene Nichtregierungsorganisationen und die 48 Mitgliedstaaten der Menschenrechtskommission. Die von dem Übereinkommen betroffenen Kinder waren nicht am Entstehungsprozess beteiligt.
UN-Photo-John-Isaac-2
Die Arbeitsgruppe traf sich einmal im Jahr in Genf (Schweiz). Um Einstimmigkeit zu erzielen, war die Ausarbeitung des Übereinkommens von Konsens und politischen Kompromissen geprägt.

Auf diese Weise konnten die Anforderungen der an den Verhandlungen teilnehmenden Regierungen am besten erfüllt werden. Allerdings wurden dadurch zahlreiche Details nicht in den Text aufgenommen. Dies führte dazu, dass Juristen den Text hinsichtlich seiner rechtlichen Klarheit kritisierten.

Die technische Überprüfung des Entwurfes des Übereinkommens

Im Jahr 1988 führte der Bereich Rechtsangelegenheiten der Vereinten Nationen eine technische Überprüfung des Übereinkommensentwurfes durch. Das Ziel dieser Überprüfung war es, die Kompatibilität des Übereinkommens mit anderen internationalen Menschenrechtsinstrumenten zu gewährleisten.

Die Verabschiedung des Übereinkommens über die Rechte des Kindes

UN-milton-grant120. November 1989 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Übereinkommen über die Rechte des Kindes mit der Resolution A/RES/44/25.
Die Verabschiedung des Übereinkommens beendete einen Prozess, der fast 10 Jahre gedauert hatte.