Humanium führt zweiten Kinderrechtsworkshop durch

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Am 25. September 2020 hat Humanium den zweiten Kinderrechtsworkshop in einer Reihe von Online-Veranstaltungen für eine Gruppe von Kinderrechtsfachleuten angeboten und in der interaktiven, 90-minütigen Veranstaltung Rechtsexpert*innen aus der ganzen Welt zusammengebracht.

 „Die Idee unseres Kinderrechtscoachings ist es, einen Einblick in die Werkzeuge zu geben, die Humanium in seinen Workshops einsetzt, sodass die Teilnehmenden sie in ihren eigenen Wirkungskreisen einsetzen und ihre Zielgruppen weiter fördern können.“

Arndt Soret, Mitbegründer und Geschäftsführer von Humanium (oben links abgebildet)

Nachdem Humanium seinen ersten Kinderrechtsworkshop im April 2020 abgehalten hatte, erfolgte der zweite als Fortsetzung dieser Initiative, die in Reaktion auf die COVID-19-Pandemie als kostenloses Online-Training angeboten wurde, um Rechtsexpert*innen weltweit zusammenzubringen. In diesem Workshop brachten sich die Teilnehmenden in einer Reihe von partizipativen Diskussionen und Aktivitäten rund um das Thema Kinderrechte ein. (I)NGO-Mitarbeiter*innen aus Ländern in Europa und Afrika haben sich an unserem einzigartigen, praxisnahen Online-Training beteiligt, das sowohl den internationalen Rahmen für Kinderrechte als auch praktische Werkzeuge zur Umsetzung von Kinderrechtscoachings auf nationaler Ebene behandelte.

Zu den Moderator*innen, die die Teilnehmer*innen durch die Kompetenzentwicklung führten, zählten Arndt Soret und Karen Makkes van der Deijl. Arndt, Geschäftsführer und Mitbegründer von Humanium, ist Anwalt und Psychotherapeut (Psychopraktik und Somatic Experiencing) und Karen ist professionelle Lebensberaterin mit 15 Jahren Arbeitserfahrung, die seit 2015 bei Humanium mitwirkt. Zusammen haben Arndt und Karen bereits 82 Workshops für 2.586 Menschen in Ruanda (und Indien) durchgeführt. Zur Einführung gab Josie Thum, Advocacy Officer bei Humanium, den Teilnehmenden eine kurze Präsentation zum internationalen Rahmenwerk der Kinderrechte sowie den Mechanismen, die damit verbunden sind.

“Seit der Gründung von Humanium im Jahr 2008 fördern wir das Bewusstsein für Kinderrechte durch zugängliche Online-Informationen für jährlich 6 Millionen Nutzer sowie durch Schulungen vor Ort zu Rechten in Ruanda und Indien.“

Arndt Soret, Mitbegründer und Geschäftsführer von Humanium

Der Workshop wurde mit einer Vorstellungsrunde eröffnet, in der die anwesenden Fachleute ihre persönliche Motivation zur Förderung von Kinderrechten und die zentralen Herausforderungen ihrer jeweiligen NGO auf diesem Gebiet schilderten. Eine Präsentation zum internationalen Rahmenwerk für Kinderrechte zeigte die wichtigsten Rechtsinstrumente sowie die größten Lücken auf und stellte die übersichtliche Zusammenfassung des Rahmenwerks von Humanium in Form von 8 fundamentalen Rechten vor. Bei der Diskussion von Begriffen wie „gefährdete Kinder“ wurde unterstrichen, dass niemand von Natur aus „gefährdet“ sei, sondern Menschen stattdessen von äußeren Faktoren in ihrer Gefährdung beeinflusst werden.

Karen führte die Teilnehmenden anschließend durch eine Übung im aufmerksamen Zuhören und betonte, dass Menschen die Expert*innen ihrer eigenen Situationen seien und es aus diesem Grund ein zentraler Aspekt jeglicher effektiver humanitärer Hilfe sei, auf ihre Stimmen und die Lösungen, die sie identifizieren, zu hören. Weiter unterstrich sie die Rolle der Fachleute als Vermittler, nicht als zentrale Figuren, um von den Betroffenen ausgehende Lösungen zu finden, die vor allem deren Stimmen, Entscheidungen und Handlungen in den Vordergrund stellen sollten.

Die Prioritäten und Motivationen, die die Teilnehmenden in ihrer Arbeit zur Verbesserung der Kinderrechte antrieb, umfassten unter anderem „nicht im Namen der Kinder zu sprechen“ und dass „ein Land nur so stark ist wie seine schwächsten Glieder“, wodurch der Umgang mit seinen Kindern von höchster Bedeutung ist. Die Fachleute diskutierten auch den Wert des aufmerksamen Zuhörens und hoben den Unterschied zwischen der offenen und gleichberechtigten Annäherung an Gemeinschaften und dem „Aufzwingen einer Lehre“ hervor.

Das Team von Humanium war sehr erfreut über die Gelegenheit, zum zweiten Mal im Jahr 2020 seine einzigartige und humane Methodik mit Kinderrechtsexpert*innen, trotz der Herausforderungen, die dieses Jahr mit sich brachte, zu teilen. Unsere Kombination aus fachlicher Kinderrechtsschulung und empfängerorientiertem, vertieftem und praxisnahem Coaching ergab eine intensive Sitzung, nach der sich viele unserer motivierten Teilnehmer*innen mehr Zeit für nachfolgende Sitzungen wünschten.  

Die Ausweitung unserer Kinderrechtsworkshops für Fachleute ist ein großer Erfolg und wir planen, im kommenden Jahr weitere Online-Workshops anzubieten. Wir freuen uns darauf, bei der Weiterbildung eine Vorreiterrolle zu übernehmen und unser Netzwerk von mitfühlenden Menschen, die sich für die Kinderrechte in der ganzen Welt einsetzen, zu erweitern und zu stärken. Wenn Sie Interesse haben, an unserem nächsten Kinderrechtsworkshop teilzunehmen, kontaktieren Sie bitte josie.thum@humanium.org.

Um die laufende Arbeit von Humanium zu unterstützen und zur Erfüllung der Kinderrechte auf der ganzen Welt beizutragen, ziehen Sie bitte eine Spende oder eine Mitgliedschaft bei Humanium in Erwägung.

Geschrieben von Josie Thum

Übersetzt von Jana Wegener

Überprüft von Kathrin Wolters