Der Tag der Vereinten Nationen

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„Wir, die Völker der Vereinten Nationen, haben beschlossen, in unserem Bemühen um die Erreichung dieser Ziele zusammenzuwirken. Dementsprechend haben unsere Regierungen durch ihre in der Stadt San Franzisko versammelten Vertreter, deren Vollmachten vorgelegt und in guter und gehöriger Form befunden wurden, diese Charta der Vereinten Nationen angenommen und errichten hiermit eine internationale Organisation, die den Namen ‚Vereinte Nationen‘ führen soll.“

In San Francisco wird am 26. Juni 1945 am Ende der Konferenz der Vereinten Nationen für die Internationale Organisation die UN-Charta unterzeichnet. Dieses namentlich durch die fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates ratifizierte Gründungsdokument markiert die Geburt der Vereinten Nationen und ihrer zahlreichen Organe (wie z. B. der Internationale Gerichtshof, dessen Statut wesentlicher Bestandteil der Charta ist, aber auch der Sicherheitsrat als Exekutivorgan und die Generalversammlung als Beschlußorgan).

Der Tag der Vereinten Nationen – eine notwendige Erinnerung im Angesicht neuer Herausforderungen

Die Charta der Vereinten Nationen trat am 24. Oktober 1945 in Kraft und es ist eben dieser Tag, der von der Generalversammlung zum Tag der Vereinten Nationen bestimmt wurde. In ihrer Resolution vertritt die Generalversammlung die folgende Ansicht: „der Jubiläumstag der Gründung der Organisation der Vereinten Nationen sollte von Regierungen und Völkern zum Anlass genommen werden, ihren Glauben an die Ziele und Grundsätze der Charta erneut zu bekräftigen“ (Generalversammlung der UNO, Resolution 2782(XXVI), 1971 [Übersetzung aus dem Französischen]).

Der diesjährige 74. Geburtstag der Charta – und im weiteren Sinne der Vereinten Nationen – bietet somit die Gelegenheit, angesichts neuer Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, an die Ziele dieser Charta zu erinnern, insbesondere um Frieden und Sicherheit auf internationaler Ebene aufrechtzuerhalten, aber auch um die Prävention von Konflikten sowie die Mediation und Konsolidierung des Friedens sicherzustellen.

UN-Generalsekretär António Guterres hat in diesem Zusammenhang die Umsetzung einer Reform der UNO, um sich stärker an die neuen Herausforderungen anzupassen und sich mehr auf Menschen und weniger auf Prozesse zu konzentrieren, angekündigt (António Guterres im UN-Sicherheitsrat, 2018).

Welche Herausforderungen sind zu bewältigen?

Von Amts wegen  lassen sich drei wesentliche Herausforderungen benennen:

Der Klimawandel: Mit Sicherheit die wichtigste Herausforderung unserer Zeit und für die Zukunft. In diesem Zusammenhang fand auch der Klimagipfel am 23. September diesen Jahres statt, um sich den Herausforderungen zu stellen und an die Rolle zu erinnern, die vor allem Staaten und Unternehmen zukommt.

Die nachhaltige Entwicklung: Man kann hier nur an die Agenda 2030, das nachhaltige Entwicklungsprogramm mit dem Horizont 2030, erinnern. Dies ist eine Agenda für den Frieden, aber auch für die Bevölkerungen, den Planeten und die Gleichberechtigung von Mann und Frau, um den Übergang hin zu einer nachhaltigen Entwicklung zu gewährleisten.

Technologische Innovationen: Sie  nehmen erst seit einigen Jahren unaufhörlich Fahrt auf und entwickeln sich in allen Bereichen: Gesundheit, Verwaltung, Militär, Bildung, Landwirtschaft etc. Im Zusammenhang mit Kinderrechten sollte auf die Allgemeine Anmerkung über „Kinderrechte im Zusammenhang mit der digitalen Umgebung“, die aktuell durch den Kinderrechtsausschuss erarbeitet wird, hingewiesen werden (General Comment on children’s rights in relation to the digital environment, 2019).

Ebenso wichtig sollte dieser Tag des 24. Oktobers jedoch sein, weil er uns daran erinnern soll, dass Frieden nie selbstverständlich ist und er erhalten werden muss. Auch sollte an die Bedeutung der Förderung der UN-Kinderrechtskonvention erinnert werden – umso mehr da sie am 20. November dieses Jahres ihr 30-jähriges Jubiläum feiert. Die Herausforderungen im Zusammenhang mit den Kinderrechten haben sich seit der Verabschiedung der Konvention erheblich  verändert – so zum Beispiel der Klimawandel, der an Bedeutung gewonnen hat.

Im Rahmen der Kinderrechte engagiert sich Humanium Tag für Tag auf internationaler Ebene und vor Ort – vor allem durch verschiedene Kinderhilfsprojekte in allen Teilen der Welt, aber auch in seinen Sensibilisierungsmaßnahmen zum Thema Kinderrechte, in der Rechtsberatung und über seine verschiedenen Partnerschaften. So ist Humanium Mitglied von Child Rights Connect, der Genfer Organisation, die vor 30 Jahren die Kinderrechtskonvention ausgearbeitet hat. Diese NGO ist mit dem Menschenrechtssystem der Vereinten Nationen koordiniert, um die Umsetzung der Kinderrechtskonvention durch alle Akteure effizienter zu gestalten.

Aber vor allen Dingen ist Humanium nichts ohne Sie und Ihre Unterstützung. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen vorschlagen, bei uns mitzumachen und sich verschiedenen Formen der Beteiligung anzuschließen, um die Kinderrechte und die UNO zu stärken.

Geschrieben von Eddy Malouli

Übersetzt von Rebecca Richter

Lektorat Susanne Schröder

Literatur

António Guterres im UN-Sicherheitsrat. (27. November 2018). Französischer Text abrufbar unter: https://reform.un.org/fr

Resolution der Generalversammlung der UNO Nr. 2782(XXVI). (1971). Franz. Version abrufbar unter: https://undocs.org/fr/A/RES/2782(XXVI)

Allgemeine Anmerkung zu Kinderrechten in Zusammenhang mit der digitalen Umwelt [General Comment on children’s rights in relation to the digital environment]. (März 2019). Englische Version abrufbar unter: https://www.ohchr.org/EN/HRBodies/CRC/Pages/GCChildrensRightsRelationDigitalEnvironment.aspx