Elfenbeinküste: Die Bildung von behinderten Kindern

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In der Elfenbeinküste sind behinderte Kinder besonders verletzbar. Vom Staat vernachlässigt und von der Gemeinschaft ausgegrenzt, wird ihr Recht auf Bildung nicht beachtet.

 

Definition von Behinderung

Gemäß der Weltgesundheitsorganisation bedeutet behindert, wenn die physische oder mentale Integrität vorübergehend oder endgültig eingeschränkt ist, sei es angeboren oder durch Krankheit oder Unfall verursacht, in einem Ausmaß, dass die Autonomie und die Fahigkeit, eine Schule zu besuchen oder einer Beschäftigung nachzugehen, beeinträchtigt sind.

 

Die Behinderung wird als eine Art Unsegen wahrgenommen

Unglückskind, Hexenkind oder Schlangenkind sind die Begriffe, die man vernimmt in bezug auf behinderte Kinder an der Elfenbeinküste, Kinder werden stark von der Gesellschaft diskriminiert .

In der Elfenbeinküste ist es möglich, dass ein behindertes Kind in der Nachbarschaft wohnt, von dessen Existenz aber niemand weiss.

Die Behinderung ist tabu und repräsentiert ein Thema, ärgert und stört. Tatsache ist, dass ein behindertes Kind als ein Fluch gemäss der sozialen traditionellen Ideologie angesehen wird.

 

Starke Ignoranz bezüglich Behinderung im Allgemeinen

Es besteht ein Mangel an Information über Behinderung in der Elfenbeinküste. Die behinderten Kinder werden abgelehnt, sehr oft einfach aus Ignoranz. Diese Kinder werden dargestellt als andersartig, die die anderen infizieren könnten. Für Abergläubische ist ein behindertes Kind oft die Auswirkung von mystischen Praktiken seiner Eltern. Daher hat jeder seine Interpretation und die realen Ursachen bleiben unbekannt.

Noch schlimmer, wenn sogar die Eltern des behinderten Kindes die Behinderung ignorieren. Das wird vor allem bei Kindern mit geistiger Behinderung beobachtet. Sie fallen alle in die gleiche Kategorie, in « abnormales Kind «.

Infolgedessen nehmen sich nur wenige Ärzte in den öffentlichen Spitälern Zeit, um den Eltern die Ursachen der Behinderung zu erklären sowie die Auswirkungen, die sie auf die Entwicklng des Kindes haben. Sie machen den Eltern deutlich, eigene Nachforschungen zu betreiben, um mehr daüber zu erfahren, was im Internet vorhanden ist. Jedoch wird diese Option nur von sehr wenigen Eltern genutzt, da die Analphabetenrate bei 51% (Unesco, 2013) liegt.

 

Eine HIlfe, die existiert, aber unzureichend ist

Es gibt zwei Einrichtungen für behinderte Kinder : Die INIPA (Institut National Ivoirien pour la Promotion des Aveugles, sowie die ECIS (Ecole Ivoirienne pour les Sourds). Diese Einrichtungen bestehen seit 1974. Das heisst, dass seit mehr als 40 Jahren die Dinge auf staatlicher Ebene liegen. Diese beiden Einrichtungen betreffen nur die Kinder, die sensorisch behindert sind. Für die Kinder mit geistiger Behinderung existiert keine Organisation.

Privatinitiativen gibt es. Manche Privatstrukturen gewähren den Eltern geringere Kosten, um die finanziellen Ausgaben zu vermindern.

Überdies gibt es in der Elfenbeinküste Zentren, die sich mit behinderten Kindern auseinandersetzen. Mit einer Gruppe bestehend aus spezialisierten Lehrern, Vorschullehrern, Kinestherapeuten und anderen Professionellen, versichern sie die Ausbildung von Kindern mit schwacher Gehirnmotorik, Autisten und anderen Kindern mit diversen Behinderungen. Zumindest ist die Aufnahmefähigkeit dieser Zentren klar sehr beschränkt.

 

 

Bewusstwerdung der Autoritäten

Die Regierung beginnt, an eine Schule für alle im Sinne von « Integrationsschule » in der Grundschule zu denken. Es ist eine Initiative des Ministeriums, das sich um Soziales kümmert.

Dieses Projekt beruht darauf, in einer Klasse normale und behinderte Kinder zusammen zu lehren, die den gleichen Unterricht von einem Lehrer bekommen. Dieses Projekt ist noch in seiner Anfangsphase, aber scheint gut anzukommen.

Für die Bildung von behinderten Kindern ist noch viel zu tun. Eine Sensibilisierung über Behinderung im Allgemeinen ist unabdingbar, damit die Diskriminierungen stoppen. Dies erlaubt eine Entdramatisierung der Behinderung und favorisiert eine bessere Integration dieser Kinder in der Gesellschaft.

 

Einige quellen:

http://www.scidev.net/afrique-sub-saharienne/education/actualites/l-ducation-inclusive-solution-l-insertion-des-enfants-handicap-s.html

http://www.adry.up.ac.za/index.php/2013-1-section-b-country-reports/cote-d-ivoire

http://www.handiplanet-echanges.info/organisations/la-page-blanche

Enfants handicapés en Côte d’Ivoire

 

Geschrieben von: Estelle Ahoua
Übersetzt von: Marlies Zaczek
Korrektur gelesen von: Arndt Soret