200 entführte Mädchen in Nigeria – #BringBackOurGirls

Posted on Posted in Menschenrechte

Die islamistische Sekte Boko Haram hat mehr als 200 Gymnasiastinnen in Nigeria entführt und droht mit ihrer Versklavung. Humanium beteiligt sich an dem internationalen Engagement, das im Internet entstand um die Freilassung der Mädchen zu erwirken.

bringbackourgirls#BringBackOurGirls: Lasst uns handeln!
Durch die Anwendung des Hashtags #BringBackOurGirls auf sozialen Plattformen können wir gemeinsam die Befreiung der Mädchen fordern.

Seit Mai haben sich bereits mehr als zwei Millionen Menschen nach dem Vorbild von Malala Yousafzaï und Michelle Obama eingesetzt.

Das Engagement trägt Früchte
Während Nigeria für gewöhnlich die internationale Zusammenarbeit in Sachen Sicherheit ablehnt, hat nun der Staatspräsident sowohl die USA als auch seine Nachbarstaaten (Kamerun, Tschad, Niger und Benin) um Unterstützung bei der Großfahndung nach den Mädchen gebeten.
Ebenso appellierte er für eine „umfassende Zusammenarbeit“ zwischen Eltern und Sicherheitskräften und bietet eine Belohnung in Höhe von über 200.000€ für jede Information, die zur Auffindung der Mädchen führen kann… die Präsidentschaftswahl 2015 und der internationale Druck spielen sicherlich eine Rolle bei dieser konstruktiven Haltung.

Die Vorgeschichte: Entführung von mehr als 200 Gymnasiastinnen in Nigeria
Am 14. April 2014 entführt die islamistische Sekte Boko Haram mehr als 200 Gymnasiastinnen im Alter von 16 und 18 Jahren aus ihrem Gymnasium in Chibok, im Nord-Osten von Nigeria. Anfang 2014 hatte die Terror-Gruppe bereits drei Massaker in Schulen und Oberschulen begangen: In Izghe (15. Februar), in Bama (19. Februar) und anschließend in Buni Yadi (25 Februar).

Vorsorglich wurden die öffentlichen Schulen von Borno (Staat im Nordosten von Nigeria) geschlossen. Trotzdem wurden die Gymnasiastinnen von Chibok Mitte April dazu aufgefordert, ihre Prüfungen abzulegen. Die Terroristen überfielen die Polizisten und entführten die Mädchen in Lastwagen. In dem Chaos gelang 53 Schülerinnen die Flucht..

Während die Polizei 276 entführte Mädchen zählt, spricht der Präsident eines Lehrerverbunds von 257 und der Verbund christlicher Nigerianer hat eine Liste mit mehr als 180 Namen veröffentlicht. Hiervon seien 165 Christen, erläutert er. Zum Schutz der Mädchen wurde die Namensliste später aber zurückgenommen.

Die Situation der Mädchen verschlimmert sich
Am 5. Mai verschlimmert sich die Situation für die Mädchen, deren einzige „Sünde“ darin besteht zur Schule gegangen zu sein.

„Ich verspreche, dass ich die jungen Mädchen auf den Märkten verkaufen und einige von ihnen ´als Sklaven´ behalten werde. Ich habe geäußert, dass die westliche Bildung gestoppt werden soll. Die Mädchen sollen die Schule verlassen“ gibt Aboubakar Shekau, Anführer von Boko Haram, in einem Video von sich.

Die terroristische Gruppe fördert eine extremistische Version des Islam, in der sowohl jede Beziehung mit der westlichen Welt als auch jeder dem Westen entspringender Einfluss (wie Wahlen oder das Tragen von Hosen bei Frauen) eine Sünde sind.
Die Überprüfung der Glaubwürdigkeit der Behauptungen bestimmter Quellen, einige Mädchen seien bereits in Nachbarstaaten, wie dem Tschad oder Kamerun verkauft worden, sind zum jetztigen Zeitpunkt nicht möglich.

Wer ist Boko Haram?
Boko Haram ist eine terroristische Organisation, die oft als Sekte beurteilt wird und von dem Fanatiker Mohamed Yusuf in Nigeria gegründet wurde. Die Ideologie der bewaffneten Gruppe orientiert sich an derjenigen der Taliban aus Afghanistan.

Der Name „Boko Haram“ bedeutet soviel wie „die westliche Bildung ist eine Sünde“. Die terroristische Gruppe ist darin bestrebt, die Scharia (islamisches Gesetz) strikt anzuwenden.

Die Fanatiker preisen einen radikalen und überstrengen Islam, lehnen das Recht von Mädchen auf Bildung ab und schrecken nicht vor terroristischen Anschlägen auf Schulen zurück.

Handelt sofort!
Macht eine Spende, um Humanium die weitere Verbreitung dieses Appells zu ermöglichen.
– Teilt diesen Appel auf sozialen Netzwerken.

Übersetzt von: Nadia Al

Korrektur gelesen: Andrea Quaden